compromised
compromised (engl.): blossgestellt, beeinträchtigt, gefährdet
Mit dieser Arbeit werden zwei Naturräume mit zentralen Rollen in der fortschreitenden Klimakrise zusammengebracht: Der Baum als gefährdete
Chance gegen die Krise, die Gletscher als prominenteste und unwiederbringliche Opfer.
Der Baum steht als vielthematisierter Hoffnungsträger und allgegenwärtige Antwort auf die Klimakrise: Bäume pflanzen als das universelle Heilmittel und das kollektive Versprechen von Erneuerung. Die Gletscher mit blankem Eis in ihren Gletscherhöhlen, gläsern und zerbrechlich im Verborgenen, sind die grösste und sichtbarste Auswirkung des Wandels. Die Gletscher schwinden unaufhaltsam und sind damit der Inbegriff von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit in der Natur.
Beide Motive sind in einem Zustand der Reduktion abgebildet: entblösst und doch eindrucksvoll und schön. Das strukturelle Gerüst eines Baumes ist vermeintlich tot und doch voller Energie, roh und kraftvoll. Die Transparenz von Gletschereis eröffnet ungeahnte Einblicke ins Innere eines soliden Körpers mit kräftiger Farbwelt. Was in den Details beider Welten zu entdecken, zu erleben und zu fühlen möglich ist, ist fantastisch und kaum vollständig zu fassen. Mich berühren diese zwei kontrastierenden Orte ungemein und die individuelle Kraft von Vergänglichkeit und Resilienz über eine ungemeine Faszination und Ehrfurcht auf mich aus. Das unaufhaltsame Schwinden der Gletscher und Waldflächen machen mir Angst. Die Fähigkeit von Bäumen trotz Widrigkeiten und Herausforderung zu bestehen, macht mir Eindruck und sie schenkt mir Hoffnung. Die Dringlichkeit nach Veränderung offenbart sich in der Natur offensichtlicher und allgegenwärtiger denn je. Es sind eindeutige Zeichen, welche diese Arbeit aufnimmt, und ein deutlicher Aufruf zum Handeln.







