befristet
In den wohlhabenden städtischen Zentren der Schweiz wird es immer schwieriger, eine dauerhafte Wohnung zu finden. Der Mangel an adäquatem Wohnraum zwingt viele Menschen in befristete und teilweise prekäre Wohnsituationen, wo sie mit Unsicherheit und Abhängigkeit konfrontiert sind. Diese temporären Unterkünfte gibt es in verschiedenen Formen, von privaten Kurzzeitmieten über gewinnbringende Organisationen bis hin zu besetzten Häusern. Ich habe Menschen in ihren befristeten Unterkünften fotografiert, von denen sie wussten, dass sie sie bald wieder verlassen müssen. In der Bildserie sehen wir Futo, Anais, Its und Shriya. Sie stehen stellvertretend für viele Menschen, welche aus den verschiedensten Gründen in einem befristeten Mietverhältnis leben. Ich durfte sie und einen Teil ihrer Geschichte kennenlernen und sie in ihren befristeten zu Hause portraitieren. Die Bilder sollen die Lebensrealität der Menschen auf eine intime und authentische Art und Weise zeigen. Sie fangen den Kontrast ein zwischen Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit der Situation der Einzelnen und ihrem beständigen Stoizismus und Einfallsreichtum. Die Arbeit zeigt die Herausforderungen der Menschen, aber auch kreative Lösungen, Menschlichkeit und Hoffnung. Die Arbeit ist eine Kritik an einem unsichtbaren Missstand inmitten unserer Gesellschaft und ein Aufruf, die Wohnungskrise im öffentlichen Diskurs sichtbarer zu machen. Diese Arbeit hat mich an neue Orte geführt und ich durfte inspirierende Menschen und deren Lebenssituation entdecken. Ich bin dankbar für ihr entgegengebrachtes Vertrauen und ihre Mitarbeit.
Ausstellungssituation an der F+F Schule für Gestaltung und Design in Zürich:















