Braunkohle
Motiviert durch die Verfilmung des Lebens von Liedermachen Gundermann, welcher sein ganzes Leben im Braunkohletagebau in Ostdeutschland gearbeitet hatte, plante ich 2019 eine Fahrradtour von Berlin nach Dresden: Der Versuch mir ein Bild über den Braunkohletagebau und dessen Dimensionen zu machen und dies fotografisch festzuhalten. Die Reise führte vorbei an vier technischen Installationen mit direktem Zusammenhang zum Tagebau damals wie heute. Ich traf auf Maschinen und Installationen gewaltigen Ausmasses. Die Förderbrücke F60 ist die grösste Maschine der Welt: 500 Meter lang, 80 Meter hoch und 13’500 Tonnen schwer. Der Schaufelradbagger SRs 1500 ist 171 Meter lang, 50 Meter hoch und wiegt 3’850 Tonnen. Das Kesselhaus des Kraftwerks Schwarze Pumpe ist 160 Meter hoch und täglich werden 36’000 Tonnen Rohbraunkohle in zwei gigantischen Hochöfen verbrannt. Wasserrohre mit Durchmesser von 1.4 - 2.2 Meter dienen dazu das abgepumpte Grundwasser umzuleiten. Der schädliche Einfluss auf die Umwelt ist unübersehbar. Diese Dimensionen und die Tatsache, dass der Mensch solch enorme Maschinen und Installationen erschaffen kann, üben eine beängstigende Faszination auf mich aus. Einerseits löst es eine Angst aus, dass der Mensch fähig ist, solch umweltvernichtende Maschinen zu bauen nur um seine Bequemlichkeit und seinen Luxus zu sichern. Andererseits zeigt es mir auch Hoffnung, dass der fortschreitende Klimawandel auch unter Mithilfe von Technologie eingedämmt werden kann. Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle werden diese Anlagen in Deutschland schon in naher Zukunft Geschichte sein. Der Erhalt der Maschinen und technischen Bauwerke zu Museumszwecken ist aufgrund der hohen Kosten ungewiss. An anderen Orten auf der Welt werden weiter Braunkohle-Kraftwerke gebaut. Braunkohle ist der umweltschädlichste Energieträger der Welt. Ein Verzicht auf diesen Energieträger ist unabdingbar und zwingend!









